Geschichte

Geschichte

Im Überblick

1972 BeFirmengeschichte 1ginn der Entwicklungstätigkeit auf dem Gebiet der alpinen Rettungstechnik

1974 Entwicklung des Spaltenbergebügels, des Wurfankers (Kaperhakens) und des Firnankers

1978 Anmeldung des Einzelunternehmens in Innsbruck

1979 Erstes Rettungstau (Fixtau) für die Flugrettung wird hergestellt

1980 Beginn der Kooperation mit "Horská Banskà Sluzba" der Tschechoslowakischen Bergrettung

1982 Erste Lieferungen von Stahlseil– Rettesystemen an die Tschechische Grubenwehr in Ostrava

1983 Konzessionsprüfung für das gebundene Gewerbe "Technisches Büro"

1983 Beginn der Kooperation mit der OMV– Raffinerie Schwechat, Berufsfeuerwehr Wien

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1984 Beginn der Kooperation mit Bornack Deutschland — Aufnahme von Handelsprodukten zum Schutz gegen Absturz

 

1985 Übersiedlung des Handelsbetriebs nach Hall in Tirol

1987 Ausbildung zum Sicherheitstechniker

1995 Übersiedlung des Unternehmens nach Lans bei Innsbruck

1996 Gründung der Ing. Hansjörg Kendler Ges.m.b.H.

2002 Beginn der Eigenkonfektionierung von Persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz

2005 Eintritt des (noch studierenden) älteren Sohns in das Unternehmen

2007 Baubeginn des Übungs– und Versuchsgeländes am Betriebsstandort Lans

2007 Eintritt von Ing. Christoph Zanon als Techniker in das Unternehmen

2009 Fertigstellung desselben

2009 Beginn der Kooperation mit der OMV Raffinerie Burghausen

2009 Variables Tau für die Flugpolizei wird aus dem Sicherheitsabseilgerät entwickelt

2013 Anschaffung des ersten CNC– Nähautomaten

2012 Erste große Trainerschulung in Island

2019 Beginn der Überarbeitung des 2– 3– Beins

2019 Beginn der Entwicklung und Produktion von Rettungstauen und Variablem Tau für Flugpolizei und Christophorus

2022 Errichtung des A– Bocks im Übungs– und Prüfgelände aus Brückenelementen für Fallversuche

2023 Erweiterung des Übungs– und Prüfgeländes um den Schacht / Kamin für extrem– Retteübungen

 

Im Detail

Vorgeschichte

Bereits im Jahren 1972 trat der heutige Firmeninhaber dem Österreichischen Bergrettungsdienst in Innsbruck bei. In den folgenden Jahren wurden für die damals im Aufbau befindliche Flugrettung verschiedene Rettungsgeräte wie z.B. der Spaltenbergebügel — in seinen Grundsätzen die Idee des damaligen Ausbildungsleiters Kurt Pittracher — entwickelt. Andere Geräte wie der Wurfanker zur damals entwickelten "Kaperbergung" — heute noch von großen Stromversorgungsunternehmen zur Rettung Verunfallter von Hochspannungsmasten praktiziert — folgten. Der "Firnanker" — ursprünglich in den USA entwickelt und in wenig tauglicher Ausführung in Europa nachgebaut — wurde in verbesserter Form uns Ausführung für den Eigenbedarf im Bergrettungsdienst hergestellt.

Bereits zu dieser Zeit wurden Schutzrechte für verschiedene Rettungsgeräte beim Österreichischen Patentamt angemeldet.

Firmengründung

Unmittelbar nach dem Abschluss des Collegs für Maschinenbau in Graz erfolgte im Jahre 1978 die Firmengründung als Einzelunternehmen.

Ziel des Unternehmens ist:

  • Entwicklung von einfachsten Hilfsmitteln zur Rettung von Menschen durch Auf– und / oder Abseilen

  • Ausbildung und Weiterbildung von Personen, welche mit der Rettung von Menschen konfrontiert sind

Die Entwicklungen bezogen sich vorerst ausschließlich auf Rettungsmittel für Einsätze im alpinen Raum, wobei zahlreiche Produkte aus der Vereinfachung bereits bestehender Ausrüstungskomponenten und Systeme hervorgingen.

Bergbau und Energieversorgung

Durch die intensive Betreuung der slowakischen Bergrettung "Horska Sluzba" in der Niederen und Hohen Tatra, welche in den 80– er– Jahren mit der Ausbildung der Grubenwehren in der damaligen n Tschechoslowakei betraut wurde, entwickelten sich gute Kontakte zur Grubenrettungszentrale in Ostrava. Die von Erich Friedli, einem Bergsteigerkollegen des Bergrettungspioniers Wastl Mariner, in den 60– er– Jahren entwickelte "Aufseilwinde ALPIN" wurde im Ein– Mann– Unternehmen bereits in Lizenz gebaut. Durch ihre Bauweise war sie als Rettungswinde im Kohlebergbau hervorragend geeignet. Einige weinige Verbesserungen dieser Spillwinde mit Hebelantrieb und Koppelgetriebe durch Verstärkung des Leichtmetallzahnkranzes und Vereinfachung der Schubstangen und Umlenkhebel machte diese Winde zu einem maßgeblichen Bestandteil der Rettungsausrüstung im Kohlebergbau in Mährisch Ostrau (Ostrava) und anderen Revieren.

Die zwischen 1980 und 1982 "entwickelten" Flaschenzüge, welche eigentlich einen Nachbau des archimedischen Faktorenflaschenzugs darstellten, waren in Verbindung mit der Entwicklung der "Sicherheitsabseilgeräte" einfachste, aber höchst verlässliche Konstruktionen, welche noch heute in unveränderter Form in Serie gebaut werden. Mit diesen Geräten war der Einzug in viele andere Bereiche der Technik und Industrie gelungen.

Rohrleitungs – und Schlotbefahrungen

Wetterschächte im Bergbau, Rohrleitungen von Wasserkraftwerken und de Befahrung von Schloten zur Zustandsbeurteilung von Beschichtungen und Schweißnähten sowie zur Feststellung von Korrosionsschäden waren die idealen Einsatzbereiche der Stahlseilsysteme und der zwischenzeitlich weiter entwickelten Faserseiltechnik.

So wurden zahlreiche Druckrohrleitungen, Schlote und Lotschächte im In– und Ausland zur Überprüfung durch den TÜV und andere Spezialisten für metallurgische Gutachten, Überprüfung von Niet– und Schweißverbindungen und Beurteilung von Korrosionsschäden "befahren". Zumindest die Sicherungsmaßnahmen und die Vorbereitung der (in keinem einzigen Fall benötigten) Rettungseinrichtungen waren ausschließlich durch eigene Mitarbeiter erfolgt; häufig auch die Befahrung selbst.

Rekorde

  • Abseilungen mittels Faserseil

Die bis zum damaligen Zeitpunkt tiefste und längste Abseilung im Industriebereich wurde im Frühjahr 2002 bei den Schluchseewerken (Kavernenkraftwerk Hotzenwald / Hornbergstufe) in Deutschland durchgeführt:

  • Abseilstrecke 1300 m

  • Höhendifferenz 600 m

  • Rohrleitungs– Durchmesser 5,0 m

Dabei wurden 2 Techniker an einem Synthetikfaserseil Ø 10 mm zur Überprüfung des Korrosionsschutzes in einer Druckrohrleitung eines Pumpspeicherkraftwerkes abgeseilt. Die gemessene absolute Seildehnung betrug über 15 m; die Kraft durch die dabei auftretende Seilreibung durch Auflage des Seiles auf der Rohrleitung ca. 250 daN (= kg).

Die bis zum heutigen Zeitpunkt tiefste und längste Abseilung im Industriebereich wurde im Frühjahr 2018 bei dem Kaunertalkraftwerk in Österreich / Tirol durchgeführt:

  • Abseilstrecke 1500 m

  • Höhendifferenz 740 m

  • Rohrleitungs– Durchmesser 4,3 m

Dabei wurden 2 Techniker an einem Synthetikfaserseil Ø 13 mm zur Überprüfung des Korrosionsschutzes in einer Druckrohrleitung eines Pumpspeicherkraftwerkes abgeseilt.

  • Stahlseil– Abseilungen

Im Rahmen von Bergrettungs– Einsatzübungen wurde im Jahr 2007 eine 900 m – Abseilung mittels Stahldrahtseil Ø 6 mm (ohne Kupplung) vom Gipfel des Hechenbergs bei Innsbruck ohne redundante Sicherung durchgeführt. Bei der "Kaperbergung" wurde ein in der Wand frei hängender Kollege von einem zu ihm abgeseilten Kameraden nach dem "Kapern" — Verbinden mittels Karabiner und Kappen des Kletterseiles — bis zum Wandfuß mittels Stahlseil– Bremsscheibe abgeseilt.